Würde BP den Heimabend-Inspirator nutzen?

Am Thinking Day 2022 – dem 22. Februar wäre Baden Powell (der Begründer der Pfadfinderbewegung) 165 Jahre alt geworden. Zu Lebzeiten konnte er den inzwischen knapp 2 Jahre alten Heimabend-Inspirator leider nicht nutzen, viele seiner Ideen und Vorstellungen zur Arbeit mit Kinder- und Jugendlichen finden sich aber im Projekt wieder. Das wirft die Frage auf: Hätte BP zu seinen Lebzeiten den Inspirator genutzt?

 

Was ist eigentlich der „Inspirator“?

Jede Gruppenführung braucht wöchentlich neues und abwechslungsreiches Programm für die Gruppenstunde. Manchmal findet sich die passende Idee dafür recht schnell, aber manchmal braucht es einen neuen Impuls von außen – von erfahrenen Gruppenführungen, aus Büchern mit umfangreichen Konzepten oder (wie hier) aus einer leicht benutzbaren Ideen-Sammelplattform im Internet. Genau dafür wurde der Heimabend-Inspirator ins Leben gerufen.

Mit mittlerweile knapp 180 Heimabend-Ideen von mehr als 35 verschiedenen Verfasser_innen (ganz überwiegend aus unserem Bund) und insgesamt mehr als 5000 Besucher_innen hat sich der Inspirator schon in der Quartalsplanung mancher Gruppen aus unserem Bund als feste Stütze etabliert. Nicht zuletzt versorgen wir über unsere Social-Media-Kanäle auf Instagram und Facebook unsere Gruppen auf wöchentlicher Basis mit neuen, ausgewählten Ideen.

 

Wie kam es dazu?

Gerade mit Beginn der Pandemie kam es zu einem Einschnitt im Alltag nicht nur der Menschen weltweit, sondern auch für sämtlicher Gruppen aus unserem Bund. Gruppenstunden konnten von einem Tag auf den anderen nicht mehr im gewohnten Rahmen vor Ort, mit Begegnung und persönlichen Kontakt stattfinden.

Die Idee zur Schaffung einer Sammelplattform für Gruppenstunden-Ideen, die genau auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten ist, gab es schon vorher. Durch die Pandemie wurden aber die zeitlichen Ressourcen frei, um im Team den Turbo einzulegen, und innerhalb weniger Monate haben wir es geschafft, die Plattform ins Leben zu rufen. Zunächst mit frischen Ideen – erstmal für Online-Heimabende, später für Gruppenstunden „mit Abstand“ – hat der Inspirator jetzt überwiegend Ideen für die lang ersehnten Heimabende in Präsenz. Von Nachhaltigkeit bis zu Bastelideen, von Spielen bis zum kreativen Erlernen der klassischen Probenarbeit ist für jede Gruppe etwas Neues dabei.

Mittlerweile besteht auch das motivierte Team aus vielen Gesichtern quer aus dem ganzen Bund, die ihre Zeit und Ideen in den Inspirator im Hintergrund einbringen: Als altgedienter Sippenführer mit einer fixen Idee und als Initiator des Projekts ist Robert „das Gesicht“ hinter dem Maskottchen: unserem Glühwürmchen Inspi. Viele Stunden programmiert das Team um Hagi, Daniel und Robert. Mats und Leonie kümmern sich um Social Media, Sheldon koordiniert und widmet sich den Inhaltsideen, Hannah, Hannah und Alina zeichnen Entwürfe von und für Inspi und viele weitere steuern Ideen bei, entwerfen Algorithmen oder rühren über den Flurfunk stetig die Werbetrommel.

 

Pfadfinderei und Digitales – (k)ein Widerspruch in sich?

Aber passt denn ein digitales Tool überhaupt zu unserer pfadfinderischen Philosophie „einfach und bewusst zu leben“ und damit in den klassischen „Pfadfinder-Alltag“?

Digitale Tools zur Vorbereitung zu nutzen, bedeutet nicht an der Gruppenstunde selbst am Smartphone hängen zu müssen. Vielmehr vereint die Idee das Beste aus beiden Welten: Durch diese Plattform wird es im Vorfeld leichter genau die passende Idee zu finden – sei es für junge Sippen, die sich zu Beginn über Impulse freuen oder eingespielte Roverrunden, die alle bekannten und bewährten Ideen „durchgespielt“ haben und auf der Suche nach etwas ganz Neuem sind. Sei es zur Vorbereitung für den nächsten Postenlauf oder die nächste Fahrt.

So oder so sparen alle viel Zeit beim Suchen, wenn die besten Ideen aus den wortwörtlichen „Erfahrungsschätzen“ unserer Gruppen schon miteinander geteilt, ausgewählt, aufbereitet und geordnet sind. Mit der passenden Filtersuche nach Jahreszeit, Schwierigkeit oder dem aktuellen Stand in der Sippenkasse „präsentiert“ sich die passende Idee ganz von selbst.

 

Was haben wir noch vor?

Der Inspirator ist noch lange nicht zuende gedacht, geschweige denn unsere Ideen vollkommen umgesetzt. In nächster Zeit wollen wir das Projekt weiter in den Bund tragen und bekannter machen, damit sich viele neue Gruppen dafür begeistern und auch ihre besten Programmideen teilen. Dabei wollen wir die Marke von 200 Ideen knacken! Ein langfristiger Wunsch wäre auch eine eigene „Inspirator-App“.

 

Wie kann man uns unterstützen?
Das Projekt ist noch jung und wir suchen in erster Linie neue Gesichter für das Team. Pfadfinder_innen, die Lust haben, den Inspirator weiter zu denken und dem Ganzen ihren persönlichen Stempel aufzudrücken. Egal ob ihr euch dabei fürs Programmieren begeistert, neue Inhalte beitragen wollt oder euch für Social-Media interessiert – wir freuen uns über jede_n, der_die Zeit und Leidenschaft für den Inspirator hat und mit uns teilen möchte.

Unabhängig davon freuen wir uns sehr, wenn ihr aus eurem Erfahrungsschatz die besten Heimabend-Ideen mit uns teilt und beitragt.

 

„Bei ca. 5 Jahren Sippenzeit hat man als Sippling knapp 200 Heimabende.
Im Inspirator sammeln wir aus allen Gruppen unseres Bundes die besten Ideen,
um aus dieser nur begrenzten gemeinsamen Zeit das größtmögliche Abenteuer zu machen.“
Leonie

 

Würde BP also den Inspirator verwenden? Bei seinem Ideenreichtum und Erfahrungsschatz wäre er wohl nicht jede Woche auf frischen Input angewiesen. Dennoch würde er den Blick über den Tellerrand wagen, um sich von neuen, noch unbekannten Ideen begeistern zu lassen. Nicht zuletzt könnte er auch seinen immensen Fundus an Programmideen beitragen, um Gruppen in ganz Deutschland erneut mit pfadfinderischen Ideen zu begeistern. Vielleicht hat er das ja wieder getan?

 

Autoren: Robert & Sheldon