Die Wurzeln unseres heutigen Ringes Kölner Bucht liegen im Bund Deutscher Pfadfinder (BDP). Dort bildeten die Stämme der Kölner Gegend den Gau Mittelrhein.Als sich der BDP im Dunstkreis der 1968er Revolte mehr und mehr von der Pfadfinderidee abwandte und zunehmend zu einer politischen Jugendorganisation umfunktioniert wurde, trat dieser Gau Mittelrhein mit seinen rund 600 Mitgliedern aus dem BDP aus und zum 1. Januar 1969 in einen anderen Bund ein, der in Köln die Anerkennung seitens des städtischen Jugendamtes besaß: den Deutschen Pfadfinderbund Westmark (DPB-W).
Zum 1. März 1972 beschlossen die südlich von Köln angesiedelten Stämme, dass „zur Wahrung der Interessen der einzelnen selbständigen Gemeinschaften“ ein eigener Gau gegründet werden sollte und gaben ihm den Namen Gau Kölner Bucht. Dies war also die Geburtsstunde unseres heutigen Ringes. Gründungsmitglieder waren die Stämme Condor (gegründet 1948), Galaxias (gegründet 1966), Kreuzritter, Landesritter (gegründet 1971) und Sperber (gegründet 1962).
Zahlreiche neue Stämme entstanden in den 1970er und 1980er Jahren. Darunter fanden sich die Stämme Wikinger (1974) und Wildkatzen (1976) und schließlich der Stamm Steppenwölfe (1987).
Eine ausführliche Beschreibung der Ringentwicklung gibt ist im Moment noch nicht. Sie soll aber, wenn die verfügbaren Quellen ausgewertet worden sind, folgen.
Dokumentiert werden können aber die Namen der Gau-/Ringführer seit Gründung:
Amtszeit | Name | Stamm |
01.03.1972-10.03.1973 | Werner Nowak (Tom) | Stamm Condor |
10.03.1973-04.12.1974 | Stefan Weiß (Steve) | Stamm Galaxias |
04.12.1974-01.06.1976 | Heinz- Gerd Noth (Sepp) | Stamm Kreuzritter |
01.06.1976-01.12.1976 | Dieter Brahs – kommissarisch | Stamm Sperber |
01.12.1976-07.09.1984 | Peter Walckhoff (Pitschi) | |
07.09.1984-22.04.1988 | Peter-Josef Kratz (Pitt-Jupp) | Stamm Landeritter |
22.04.1988-06.05.1988 | Jörg Stäger (Jogi) | Stamm Galaxias |
06.05.1988-11.03.1993 | Ursula Plönißen (Urmel), Horst Hierl und Jörg Stäger (Jogi) | Stamm Wildkatzen |
11.03.1993-07.06.1993 | Horst Hierl, Jörg Stäger (Jogi) und Dirk Pospig (Bär) – kommissarisch | |
07.06.1993-01.02.2002 | Dirk Pospig (Bär) | Stamm Condor |
01.02.2002-27.05.2007 | Hendrik Fischer (Sydney) | Stamm Sperber |
27.05.2007-24.05.2010 | Philipp Robens (Storch) | Stamm Sperber |
24.05.2010-20.05.2013 | Hanna Hellenbroich | Stamm Wildkatzen |
20.05.2013-07.11.2015 | Paula Meyer | Stamm Wildkatzen |
07.11.2015-13.02.2016 | Lara Pütz, Felix Bode und Kai Grünewald – kommissarisch | |
13.02.2016-? | Kai Grünewald | Stamm St. Willigis |
Zum Abschluss sei noch kurz ein Abriss über die Entwicklung der vergangenen zehn Jahre gegeben, die den Ring Kölner Bucht zu dem machten, was er heute ist:
Der Ring Kölner Bucht stellte nämlich in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren noch nicht die feste Gemeinschaft dar, wie wir ihn heute erleben. Stattdessen war er mehr oder minder eine reine Verwaltungsebene, dessen Stämme von den anderen eher wenig Notiz nahmen. Zu dieser Analyse passt recht gut, dass das Amt der Ringführung alles andere als attraktiv und beliebt war. Als 1992 die Amtszeit der damaligen Ringführerin Ursula „Urmel“ Plönißen und ihrer Stellvertreter auslief, fand sich zunächst niemand bereit, die Aufgabe zu übernehmen. Erst nachdem sogar die Möglichkeit eines Ringes ohne eigentliche Ringführung durchgespielt worden war, konnte Dirk „Bär“ Pospig sich durchringen, Ringführer zu werden.
Unter seiner Führung wuchs unser Ring enger zusammen und nahm allmählich die Gestalt an, die er heute besitzt. Wenn man diesen Wandel an einem Datum festmachen wollte, müsste man wohl das Pfingstlager Ecotopia 1995 in Ferschweiler nennen, das sozusagen eine Initialzündung für die Geburt einer eigenen Identität des Ringes Kölner Bucht war. Seitdem fanden alle drei Jahre Ringlager statt.
Daneben spielten die jährlichen Sippenführerschulungen, die seit dem Jahr 2000 alle Stämme des Ringes einbezogen, eine wichtige Rolle (bis zu diesem Zeitpunkt hatte es stets zwei Schulungen gegeben, von denen eine maßgeblich vom Stamm Wikinger allein getragen wurde).
Noch erwähnt werden muss der erfreuliche Zuwachs, den der Ring in den Jahren 1997, 1999 und 2006 erhielt. 1997 stieß als eine Neugründung der Aufbaustamm Obere Kyll in Gönnersdorf hinzu, zwei Jahre später dehnte sich die Kölner Bucht dann bis nach Rheinhessen aus: der Stamm St. Willigis aus Mainz-Bretzenheim trat unserem Bund bei und fand in unserem Ring Kölner Bucht eine neue Heimat. Im Sommer 2006 trat der Aufbau-Stamm Eburonen aus Kall in unseren Ring ein.
Im Jahr 2006 besteht der Ring Kölner Bucht aus folgenden zehn Stämmen:
Stamm | Ort | Jahr der Gründung | Damalige Bundeszugehörigkeit |
Stamm Condor (2022 aufgelöst) | Brühl | 1948 | DPB |
Stamm St. Willigis | Mainz | 1954 | DPSG |
Stamm Sperber | Brühl | 1962 | BDP |
Stamm Galaxias | Köln-Porz | 1966 | BDP |
Stamm Landesritter | Erftstadt | 1971 | DPB-W |
Stamm Wikinger | Niederkassel | 1974 | DPB-W |
Stamm Wildkatzen | Brühl | 1976 | DPB-W |
Stamm Steppenwölfe | Troisdorf | 1987 | DPB-W |
Und schon finden wir uns im heute wieder. Wohin sich der Ring und seine Stämme entwickeln werden, ist ungewiss. Sicher ist aber, dass wir alle, die sich diesem Ring jetzt im Moment verbunden fühlen, die Verantwortung dafür tragen. Wir machen Geschichte? Jawohl! Wir! Wer denn sonst?
Hendrik Fischer (Sydney), Stamm Sperber